Rauhnächte-Mandala Ritual
Wenn die Pflanzen die Nächte weben
Alles begann an einem klaren Herbsttag, als ich plötzlich wusste: Da will etwas durch mich in die Welt. Ein Rauhnächte-Angebot – und das, obwohl ich all die Jahre vorher nie eines gemacht hatte. Zu viel Kommerz. Zu viel Lärm.
Und dennoch rief es. Leise zuerst, dann dringlich. Ich lauschte in den Wind, in meine Kräuterwesen, in die atmende Erde meines Seelengartens. Dann wurde es klar:
Rauhnächte-Mandalas!
Lebendige Pflanzenkreise, gelegt für jede einzelne Frau – als Begleitung durch die 12 Heiligen Nächte und die 12 kommenden Monate.
Die Pflanzen wollten kommen. Sie wussten, wen sie rufen. Ich war „nur“ die Hände, durch die sie sprachen. Und alle Frauen, die diesem Zauber folgten, würden sich im Vollmondlicht des 5. Dezember energetisch vereinen – im letzten Supermond des Jahres.
Zum Abschluss segnete ich jedes Rauhnächte-Mandala. Weißer Copal ließ sie durch den Rauch hindurch in ihrer Essenz glühen. Dann übergab ich sie der Nacht. Mochten die Nachtwesen das Ihre hinzugeben.
Am Morgen hatte der Wind ein wenig gespielt, doch die meisten Pflanzen lagen genau so, wie sie sich in der Nacht zuvor gelegt hatten.
Es war Zeit.
Zeit, sie wieder in die Vergänglichkeit zu überführen. Sie aufzulösen. Alles wurde eingesammelt, zerkleinert, vorbereitet für die Trocknung. Jedes Rauhnächte-Mandala wanderte in ein Körbchen oder in eine Schüssel.
Ein Mandala kommt, besteht und vergeht. Wie das Leben. Wie wir. Das ist sein besonderer Zauber und deshalb liebe ich Mandalas so sehr: Weil es immer die Erinnerung daran ist, dass sich alles andauernd verändert und Bestehen nur von kurzer Dauer ist. Genieße den Moment! Gleich ist er wieder weg.
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