Versteckte Texte
Weiße Schrift auf weißem Hintergrund ist eine unsaubere SEO-Methode. Damit kannst du Text auf deine Website stellen, der gar nicht lesbar ist. Da Google immer vom Suchenden aus denkt, ist dies eine sinnfreie Methode: Nicht lesbarer Text ist ein Vorgehen, um beispielsweise vermehrt Keywords unterzubringen und sich gute Positionen zu erhoffen. Früher ging das. Heute nicht mehr. Versteckter Text – sogenannter „hidden text“ – ist im html-Code trotzdem erkennbar und das mag Google gar nicht.
Manche Hoster nutzen jedoch auch die Metas und packen mit ihrem Hosting-Baukastensystem-Paket direkt ein paar versteckte Keywords hinein, nämlich um ihr eigenes Unternehmen auf vielen Webseiten unsichtbar zu promoten. So platzieren sie sich auf tausenden von Seiten und du als Laiin weißt das oft gar nicht. Das muss nicht immer strafbar oder Unrecht sein, allerdings ist es wenig kundenfreundlich. Schau dir die Meta Angaben auf deiner Website deshalb genau an.
Von sogenanntem Cloaking wird gesprochen, wenn ganze Websites keyword-gespickt im html-Code für Google aufbereitet werden, den User*innen allerdings ein anderer Inhalt sichtbar angezeigt wird. Dies ist eine besonders fiese Methode und die Suchmaschinen haben inzwischen Möglichkeiten, solche unlauteren Mittel aufzuspüren und entsprechend darauf zu reagieren.
Schreibe du deine Inhalte immer für Besucher*innen – nie für eine Suchmaschine! Kreiere einzigartige Texte, nie Duplicate Content.
Links kaufen
Backlinks, also Links von einer anderen Website zu deiner eigenen, sind ein Indiz dafür, dass deine Seite beliebt ist. Es gibt Agenturen, die dir versprechen, viele Backlinks für deine Seite zu beschaffen (für teures Geld!), denn sie wissen, wie wichtig dies fürs Onlinemarketing ist.
Dann binden sie deinen Webseiten-Link auf nichtssagenden Linkfarmen ein (genannt „Link Farming“) oder auf Foren oder auf Artikelseiten. Da kaufst du einen Artikel und darfst 2 Links setzen. Das ist Bullshit! Niemand liest diese Artikel. Und Linkfarmen will auch kein*e Leser*in besuchen. Das ist pure Geldmacherei.
Die Alternative lautet:
Schließe dich mit guten themenrelevanten Websites zusammen und unterstützt Euch gegenseitig durch Verlinkungen, wenn es in einem Blogbeitrag Sinn macht! Oder schreib einfach so gute Texte und präsentiere erstklassige Inhalte, dass die Menschen dich gerne von selbst verlinken.
PBN = Private Blog Network
Das Private Blog Network dient ebenfalls dazu, Backlinks zu kriegen. Du siehst schon: Backlinks sind das zentrale Thema bei SEO. Weil viele Backlinks die Bekanntheit deiner Website anzeigen und dies deshalb von Google besonders positiv betrachtet wird. Somit haben gute Backlinks viel Einfluss auf den Rankingplatz deiner Website in den Suchmaschinenergebnissen.
Beim Private Blog Network baut jemand mehrere eigene Blogs auf, die nur dazu dienen, die eigene Hauptdomain mit Backlinks zu versorgen, meistens eine Verkaufsseite, also einen Shop oder ähnliches. Oft werden dazu sogenannte Satelliten-Domains eingesetzt, bei denen die URL ein verwandtes Keyword enthält. Sie heißen auch „doorway pages“, also solche Websites, die keinen eigenen Mehrwert und Nutzen für Leser*innen haben, sondern auf andere Webseiten führen. Wenn du beispielsweise einen Schmuck-Shop hast, wären keywordlastige Satelliten-Domains:
guenstiger-schmuck .de
schmuck-billig .de
oder ähnliche.
Darauf legst du einen Blog oder eine Doorway Page und von dort führen Links zu deinem Shop.
Diese Technik bieten viele Agenturen als Teil einer SEO-Strategie an. Dann wird diese Domain bei einem anderen Hoster abgelegt und ein anderer Proxy Server wird genommen, damit die ID nicht identisch zu der mit der Hauptdomain ist. Sonst merkt Google das sofort.
Grundsätzlich findet Google es nicht gut, wenn Blog und Website getrennt sind, weil die Suchmaschine dahinter einen unnatürlichen Linkaufbau wittert. Der wird mit schlechten Platzierungen in den Suchergebnissen geahndet. Google beäugt dies mit Recht argwöhnisch und fragt:
„Warum liegt der Blog nicht auf der Seite, um die Leser*innen dieser Seite umfassend zu informieren?“
Lege deshalb deinen Blog und die Website möglichst zusammen und mach kein Fake-Netzwerk. Eine gute Website kommt ohne Fakes aus. Wie du deine Website planen kannst, sodass sie erfolgreich ist, erfährst du hier im Blog und durch meine Lern-Videos und Workbooks.
Artikelspinning für Black Hat SEO
Eine weitere unangemessene Methode, um das Google Ranking zu beeinflussen, ist Artikelspinning. Dabei wird einmal ein Text erstellt und jedes Wort, bei dem es möglich ist, wird mit Alternativen bestückt. Dahinter liegt ein Programm (Software), das diesen einmal erstellten Content quasi beliebig oft umschreibt. Daraus entsteht kein neuer Inhalt! Sondern nur eine veränderte Wortwahl.
Beispiel:
„Die Vase (Blumenvase; Dekoration) wirkt (steht) im Wohnzimmer (Schlafzimmer; Gästezimmer; Bad) wunderbar (fantastisch; super; gigantisch).“
Findige Agenturen versuchen dir damit Content zu verkaufen (6 x 1000 Wörter-Texte zum Preis von einem!), der einmal geschrieben wird und den du dann angeblich x-Mal einsetzen kannst, ohne Duplicate Content zu erzeugen.
Solche Texte lesen sich meistens bescheiden und zudem erkennt Google inzwischen das Programm, dass dahinter abläuft. Diese Texte können nur inhaltslos sein, sonst sind sie nämlich nicht so anpassbar! Gehaltvoller Inhalt ist es jedoch, worauf es heutzutage ankommt. Und der lässt sich nicht via Artikelspinning x-beliebig oft reproduzieren.
Mein Rat: Lass die Finger von solchen Techniken! An die Texter*innen unter Euch: Schreibt solchen Müll nicht!
Erstellt besser immer wieder eigene spannende Texte, erweitert Eure Website mit tollem Content, gebt Tipps aus Eurem Themenbereich und bringt so mehr Leser*innen auf Eure Seite.
Negativ SEO
Kontrolliere regelmäßige deine Backlinks. Woher kommen sie? Dienen sie deiner Website, weil sie themenrelevant und von hochwertigen Sites und guten Unternehmen kommen? Ein Tool wie der Backlinkchecker kann dir helfen, deine Backlinks im Auge zu behalten.
Um die Konkurrenz auszuschalten und sie aus dem Index von Google hinaus zu befördern, setzen manche Unternehmen fiese Black Hat Methoden ein: Sie setzen die Links der Konkurrenz geballt auf Linkfarmen mit schlechter Qualität, Pornoseiten und so weiter. Sie tun das, damit sich das negativ auf das Rankingergebnis bei Google auswirkt oder diejenigen sogar bei Google gesperrt werden.
Damit wird sozusagen der Linkaufbau des anderen Unternehmens manipuliert. Es wird ein unnatürlicher Backlink-Aufbau erzeugt, um die Mitbewerber*innen auszuschalten und auf schlechte Google-Plätze zu befördern.
Wenn du glaubst, jemand nutzt deine Links unerlaubt auf anderen Seiten, kannst du diese bei Google entfernen lassen. Google stellt sehr gut dar, wie du Links bei Google für ungültig erklären lassen kannst.
Website für 120 Euro fertig und auf Platz 1
Angebote von SEO-Agenturen wie dieses landen sicherlich auch immer wieder in deinem Posteingang:
„Webseitenoptimierung: Einmalig 120 Euro und wir bringen Sie bei Google auf Platz 1!“
Niemand kann deine Website „fertig“ optimieren und niemand kann sie für 120 Euro erstellen. Suchmaschinenoptimierung ist ein lebenslanger Prozess, denn du veränderst dich, die Bedingungen ändern sich und damit musst du deine Website stets anpassen und verbessern.
Wie es richtig geht? Widme deiner Webseite jeden Tag ein wenig Aufmerksamkeit und optimiere sie Step by Step. Passe sie an die neuen Gegebenheiten an, denn auch Google ändert die Anforderungen so, wie die Menschen ihr Suchverhalten ändern.
Keyword-Dichte 3,33 %
Du bräuchtest eine bestimmte Keyworddichte, ist ein Gerücht, das sich immer noch hartnäckig hält. Solch eine 3,33 % Keyworddichte ist fürchterlich.
Stell dir vor, auf 1000 Wörter musst du das Keyword 30 Mal verwenden! Das ergibt einen ultra schlecht lesbaren Text. Gute Lesbarkeit ist jedoch ein Rankingfaktor. Keyword-Spamming macht also keinen Sinn.
Eine ominöse Keyworddichte gibt es nicht. Verwendest du ein Keyword zu oft, ist es Spam. 3,33 % der Wörter als Keyword zu nutzen (ein Richtwert für die Keyworddichte, der aus früheren Zeiten stammt), ist Unsinn.
Wie das mit den Keywords wirklich geht, kannst du im Lernvideo und Workbook „Wie finde ich meine Keywords?“ erfahren.
„Ich brauch kein SEO. In meinem Webseitenprogramm ist SEO dabei.“
Jimdo, WordPress, Yoast, Wix, 1&1 – wie immer dein Baukastensystem oder Content Management System heißt: Da ist nirgends „SEO dabei“! Da ist möglicherweise dabei, dass du einige Rankingfaktoren, die zu SEO zählen, leichter umsetzen kannst. Zum Beispiel kannst du mit dem Plugin YOAST die Metas Titel und Description erstellen.
Suchmaschinenoptimierung bedeutet ein dauerndes Arbeiten an deiner Website. Es gibt über 200 wichtige Faktoren, die alle miteinander verknüpft sind und die dazu beitragen, auf welchem Platz eine URL bei Google mit einem bestimmten Keyword in den Suchergebnissen erscheint, wenn eine Person danach sucht. Top Content ist für diese Art von Marketing die wichtigste Zutat – und keine Black Hat Methoden, die dir langfristig nichts bringen.
Fazit
Lerne SEO Schritt für Schritt. Es geht nicht darum, irgend eine SEO-Punkte-Liste abzuhaken oder Suchmaschinen zu beeinflussen, sondern zu verstehen, dass deine Website nur dann suchmaschinenoptimiert ist, wenn sie sich an deinen Business-Lieblingsmenschen (Zielgruppe) ausrichtet und dich einzigartig zeigt. Authentisches Marketing und gute Techniken, wie SEO wirklich geht, kannst du gerne bei mir in meinen Onlinekursen lernen. In kleinen Einheiten – von Frau zu Frau erklärt.
Vielen Dank für diesen absolut hilfreichen Artikel! Deine Tipps und Informationen sind sehr klar erklärt und geben mir das Gefühl von – hach, das ist einfach – das kann ich dann gut selber umsetzen.
Gerade für mich als selbständige ist es wichtig, dass ich gut verstehen kann, was in dem Bereich zu tun ist. Bei vielen SEO und Werbeagenturen empfinde ich die Kommunikation eher undurchsichtig und hochtrabend.
Deine deutlichen Beispiele, die ich sehr gut verinnerlichen kann, helfen hier zu erkennen worum es geht. Und gegebenenfalls gute von schlechten Anbietern zu unterscheiden. Denn dazu muss ich die Materie erst selbst gut verstehen ☺️
Wie meine liebe Urgroßmutter sagte:“wenn du später einen Haushalt mit Bediensteten führen willst, musst du selbst jede dieser Tätigkeiten beherrschen und verstehen. Sonst kannst du das nicht gut führen, auch wenn du später die Arbeit nicht selbst machst“…
Meine Urgroßmutter ist in einem Haushalt mit Dienstboten groß geworden – eine andere Zeit ☺️ Und ich finde ihre Haltung lässt sich gut hier übertragen. Auch wenn ich als Unternehmerin später nicht mehr alles selber machen werde, macht es für mich absolut größten Sinn, selber ein Verständnis dafür aufzubauen.
Deine Workbooks kann ich wärmstens empfehlen, mir helfen diese sehr gut
Ich danke dir von Herzen :-*
Wow, krass… Unternehmen, die die Konkurenz „dissen“… Das gibt es wirklich?! Ich glaube, ich bin zu gut für diese Welt..
Danke für deine tollen Tipps – auch mit der Keyword-Dichte. Ich halte mich auch nicht an diese Empfehlung, denn ich finde das so nervig beim Lesen. Es bringt auch nichts, wenn der Leser gleich wieder weg ist!
Herzliche Grüße, Elske
Schön, wenn wir die Welt mit Wertschätzung fluten! Danke für DEINE 🙂
Ich habe diesen Artikel zufällig gefunden und ich bin so glücklich darüber. Du hast definitiv noch einen weiteren Leser
Danke für dein Feedback und viel Freude weiterhin beim Lesen hier 🙂
Herzensgruß
Sabine
Hi Sabine,
super Artikel. Alles wichtige erklärt. Man sollte wirklich immer gut aufpassen und Spam Links für ungültig erklären. Denn Negative SEO funktioniert leider immer noch.
Viele Grüße
Danke fürs Feedback und ja, das unterstreiche ich! Wichtiger Hinweis!
Herzensgruß
Sabine
Danke für die Ausführungen. Mir gefällt sowohl die Beschreibung des Problems als auch die differenzierte Analyse. Ich selbst verwalte als Stadtführer in Hamburg zwei Webseiten, Das Online-Marketing wie die SEO wurde dabei über die Jahre immer wichtiger. Letztlich entscheiden aber bei uns noch die Inhalte, die wir anbieten. Die zufriedene Kundschaft. Zudem der Standort, also der Vorteil in einer der schönsten Städte der Welt zu leben.
danke 🙂